1 – Elphenbein

Achtung – dieser Fortsetzungsroman ist keine gute-Nacht-Geschichte. Achtung, nur für Erwachsene. Informationen zu „Elphenbein“ mit *klick* aufs Bild im Text. (Foto:Pies Gestalten)

Kapitel 1 EINS

Schönen guten Morgen, Telefon klingelt.

Der dumpfe Schmerz in meiner Stirn zieht sich bis hinter die Augenhöhlen und da ist – Nichts. Gedankenmatsch.

Telefon.

Ich ziehe die Nase aus dem Bettlaken – wie bin ich denn eigentlich eingeschlafen?
– und drehe den Kopf auf die andere Seite.

Telefon.

Ich fühle mich eindeutig nicht zuständig für das Gebimmel, auch wenn ich im Moment nicht sagen kann, warum. Was ist das überhaupt für ein Telefon? In meinem Kopf herrscht diese dämliche allzu bekannte Leere, lalala wer bin ich, was mach ich, lalala Gehirnfasching. Beatets eigentlich noch?

Dam da da click clack da Dam da da… naja ein bisschen Beat von gestern hat sich noch gehalten, ist aber aushaltbar. Scheiß Telefon, wo bin ich überhaupt? Augen auf, ok, ich hab immernoch keine Ahnung.

Telefon!

Ja verdammt, geht jetzt mal einer ran, nagut jetzt ist wohl einer rangegangen, wer denn eigentlich, nochmal: Wo bin ich? , und ich drehe mich noch ein bisschen hin und her, stütze mich dann aber trotz Kopfschmerzen auf die Unterarme und sehe – eine Kette. Oh scheiße, ich weiß wo ich bin. Das berühmt-berüchtigte Hängehochbett, und Helia ist anscheinend nicht da. Hat mich allein gelassen, ist schon aufgestanden und weggegangen, nachdem ich wie auch immer hierher gekommen bin.

Foto: Pies Gestalten

Eigentlich hab ich doch gestern gar nicht so viel gezogen, halt nur getrunken, und ja scheiße, der letzte WoddeM waren wohl fünf zu viel. Jedenfalls setze ich mich jetzt mal auf und hab nicht vor, noch länger hier zu bleiben. Ich sehe mich von meiner pendelnden Wolke aus im Zimmer um, Helia ist tatsächlich nicht da, ihre Tasche ist weg und auch sonst sieht es hier ziemlich nach niemand-zuhause aus.

Wie komme ich von diesem Bett runter? Der Lattenrost schwankt an den Ketten hin- und her, und ich robbe in die Richtung, wo ich die Leiter vermute, die war doch am Fußende oder?

Hab sie gefunden, drehe mich zum runter klettern um. Die hat echt Nerven, wie soll man bei dem Partybrummkreisel im Kopf hier heil runterkommen? Aber durch meinen großartigen HaHa Gleichgewichtssinn schaffe ich es auf die Leiter und bleibe kurz vor dem Boden hängen.

Mir gegenüber hängt ein Spiegel an der Zimmerwand. Mein Spiegelbild hat Schrift aufm Bauch…

„Hi E. Ich musste einfach weg. Hab deine Klamotten in die WaschMa, waren zu verkotzt, hol dir welche von meinem Mitbewohner.“

Ich hänge im Tanga auf der Leiter und sehe mich also in dem mit Kajal beschrifteten Spiegel. Meine Haare sehen total scheiße aus und meine Augen waren auch schon mal weniger weit in ihren Höhlen. Dieses blonde verkaterte halbnackte Flittchen auf der Leiter bin ich?
Baaaby, jetzt ist Optimismus angesagt, also omm, ommmm…. – war schonmal schlimmer. Ich kämme mir mit einer Hand die Strähnen zurecht. Bitte Lächeln. Na siehst du Elisabeth, klappt doch. Ich hab ein paar kleine Pickel auf dem Bauch von dem Scheißpep gestern, die kommen auch immer an den blödsten Stellen. Schaue mir das vor dem Spiegel genauer an, aber so schlimm ist es nicht, die seh nur ich. Aber meine Rippen sind einen Tick zu weit eingefallen, ich sollte mal wieder was essen.

Aber vorher muss ich mir was anziehen. Hier kann auch echt jeder zum Fenster reingucken. Und diese blöde Zicke findet das warscheinlich noch geil und lässt mich nackt liegen und schickt mich, so quasi Titten voraus, zu ihrem Mitbewohner. Das ist dann warscheinlich auch noch so ein richtiger SpastenMann, von dem sie sich Ficken lässt. Und warscheinlich findet sies toll, mich nackt vor irgendeinen Scheißkerl zu schicken. Die Frau ist echt das Inbild einer Schlampe.
Aber sonst, du schöne verpeilte Elli im Spiegel, wäre ich ja auch nicht da.

Zugegebenermaßen. Also Arme möglicht züchtig verschränken und rüber zu dem Kerl und hoffen, dass der Scheißer nicht so ein notgeiles Arschloch ist und das Helia, wenn sie schon mit einem Mann zusammenwohnen muss, diesen Morgen nicht als Rache an mir geplant hat.

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