Achtung – dieser Fortsetzungsroman ist keine gute-Nacht-Geschichte. Achtung, nur für Erwachsene. Informationen zu „Elphenbein“ mit *klick* aufs Bild im Text. (Foto: Pies Gestalten)
Kapitel 25 – Fuenfundzwanzig
Drum and Bass verteilte die tanzenden Mädchen und Jungen
im Raum. Es herrschte stickige Luft, aber alles blieb friedlich.
In einer Ecke das wabernde Glitschen einer Lavalampe, davor alte Holzbänke.
Dort ließen sich Mia und Ellis nieder. Der Freund war nicht mehr aufgetaucht, dafür hatte Mia überraschend eine alte Bekannte getroffen, deren Anwesenheit Elli mit der Einnahme von reichlich Alkohol quittierte.
Gegen halb 1 entfernte sich besagte Dame in Richtung DJ Pult,
um vor dem eben eingetroffenen Ziel ihrer Begierde einige heiße Tanzschritte aufs Parkett zu knallen.
Die anderen beiden nutzten die Gelegenheit, um sich im Vorraum ruhigeren Gesprächsthemen zuzuwenden.
„Hast du noch Kontakt zu Anne?“, fragte Mia, als sie sicher sein konnte, dass niemand in der Nähe stand.
– „Oh gott, bloß nicht.“ Elli fuhr sich über die Stirn.
„Sie ist aber noch in Dresden, oder?“
-“Ja, ich glaub sie hängt irgendwo mit diesen Fotoleuten rum,
keine Ahnung. Außerdem, ich bin ja auch noch in Dresden, und da ist es ja auch egal, also in sofern, und ich muss sie auch nicht unbedingt sehen. Da kann ich gut drauf verzichten.“
„Ich hab sie neulich getroffen.“ Mia sah sie mit schuldbewusster Miene an, und da sich von draußen gerade ein Schatten auf den Eingang zu bewegte, fügte sie eilig hinzu: „Und ich glaube nicht, dass sie dir böse ist.“
Die Tür schwang auf, die Beiden traten einen Schritt zur Seite, um das roothaarige Mädchen vorbeizulassen. „Danke“, sagte sie im Gehen, strich sich die Locken aus dem Gesicht und hielt in der Bewegung inne. „Oh, hallo Ellis,“ sagte Helia.
„So trifft man sich wieder,“ antwortete Elli nach einigen Sekunden.
Helia lächelte. „Sozusagen.“
„Hätte nicht gedacht, dass ich dich so schnell nochmal sehe.“
Blick zum Boden. Grinsen.
„Dresden ist ein Dorf“, sagte Helia.
– „Ja. Das heißt, du willst gleich weiterziehen? Oder magst du dich doch noch ein bisschen zu uns setzen?“
Helia schielte um die Ecke. „Ist schon was los drinnen?“
Sie ließ ihre Tasche auf den Boden plumpsen. „Ich wollte eigentlich schon viel früher da sein.“
– „Wenn du jetzt reingehst, kannst du dich auf der Tanzfläche totquetschen lassen. Aber ich wollte dir eh noch was beichten.“
Elli lächelte. „Jemand hat mich im Garten angestachelt, dass ich dich mit zu mir nehme. Hatte ich eventuell schon erwähnt. Simba, dieser Fuchs, du erinnerst dich an den Typen, der dir das Gras geschenkt hat?“
Mia stand plötzlich wie angestochen auf, legte die Hand auf Ellis Schulter gab ihr zu verstehen, dass sie sich wieder zu ihrer Bekannten gesellen würde. An der Ecke warf sie noch einen Blick zurück. Dann ließ sie Ellis und Helia allein.
„Jedenfalls -“ Ellis lachte, „…nein, du bist mir sauer, wenn ich das erzähle.“
Helia stand unschlüssig da. „Was denn?“
– „Ich dachte, er wollte mir einen Tipp geben, dass du lesbisch bist. Bis ich zu Hause kapiert habe, dass es wegen dem Gras war, das er dir schon geschenkt hatte, dass er DAS gemeint hatte und – naja, ich habs ignoriert.“ Sie lehnte sich breit grinsend mit dem Rücken an die Wand, und sah von unten hoch.
Als würde sie eine Frage stellen.
Helia stellte sich neben sie und legte nachdenklich die Hände an den kalten Stein.
„Das war mein erstes Mal mit einer Frau, falls du das wissen wolltest.“
– „Hmm. Ist ja dann auch nicht so glücklich ausgegangen, ich hätte es eigentlich wissen müssen. Hast aber nicht nur mitgemacht, weil du bekifft warst, oder?“
„-Nein. Aber was war denn daran nicht richtig?“, fragte sie.
„Mhm“, Elli lächelte.
„Ich weiß auch nicht. Naja. Ich hab gerade mit Mia über meine Exfreundin geredet.“
– „Wegen….mir?“, fragte Helia, aber Elli schüttelte entschieden den Kopf.
„Quatsch. Nein, das ist schon ein paar Monate her, aber Mia hat sie auch gekannt und ich bin wirklich nicht gut auf sie zu sprechen. Waren alle in einer Schule.“
Sie nahm einen Schluck aus ihrer Flasche.
„Man, die haben nicht mal Woddem hier!“ Sie setzte wieder zum reden an, winkte dann aber ab.
„Ach was. Ich quatsch dich nur voll.“ Es wirkte betrübt.
„Willst dus mir erzählen“, fragte Helia.