Achtung – dieser Fortsetzungsroman ist keine gute-Nacht-Geschichte. Achtung, nur für Erwachsene. (Informationen zu „Elphenbein“ unter
www.pies-gestalten.de/ueber-elphenbein/ )
Kapitel 34 – Vierunddreißig
Erschrocken warf sie einen Blick nach allen Seiten.
Sie klappte meine Finger um das Stückchen weiß und drückte meine Faust unter den Tisch.
Diese Heimlichtuerei kam mir blödsinnig vor, der halbe Laden stank nach Gras und ich war sicher, schon das ein oder andere verdächtig weit geöffnete Augenpaar gesehen zu haben. Trotzdem blieb Helia nicht zu beruhigen, na klar, man konnte bei Fremden nie von einem auf das andere schließen und Drogen zeigte man aus Prinzip nicht herum. Süß, dieser Eifer.
Als dann zur Entscheidung stand, die Feierlust ein wenig anzuheben, war sie dennoch nicht abgeneigt. Ohnehin klumpte so wenig an der Plastikfolie, dass es sich weder gelohnt hätte, das Zeug im Waschhaus zu verscherbeln, noch es für irgendwann zu behalten, was mit Verstecken und einem Risiko auf dem Heimweg verbunden gewesen wäre.
Ich brauchte eine Weile, bis ich kapierte, dass es ihr erstes Mal sein würde.
Ein mulmiges Gefühl meldete sich aus meinem Magen, aber mein Angebot stand.
Dann kam der Teil, den ich auch erlebt hatte, den wahrscheinlich jeder erlebt, wenn er sich unter halbwegs gesitteten Menschen befindet: Du musst nicht, mach es bitte nur wenn du wirklich willst, aber erstmal nur wenig, nachlegen kann man immer.
Nun also befand ich mich in der Position, so zu reden. Es war nicht unbedingt angenehm. Man kannte die Warnungen, man würde sie in den Wind schlagen. Sie auch, na logo.
Im Grunde war es keine große Sache.
Ich kannte ihre Angewohnheiten nicht, aber wenn man einmal damit anfing, sich was zu besorgen, bekam man den Rest bald ungefragt mitgeliefert. Eine kleine Aufmerksamkeit des Hauses.
Tja – lernen, den richtigen Moment fürs Nein-Sagen zu treffen und eigene Entscheidungsfähigkeit behalten – Das waren die wichtigen Dinge, die sowieso von niemandem beigebracht werden konnten. Versuch sinnlos.