Achtung – dieser Fortsetzungsroman ist keine gute-Nacht-Geschichte. Achtung, nur für Erwachsene. (Informationen zu „Elphenbein“ unter
www.pies-gestalten.de/ueber-elphenbein/ )
Kapitel 41 – Einundvierzig
Elli lachte nicht.
Ganz offensichtlich wollte sie nicht auf diese Weise mit Simba in Verbindung gebracht werden. Doch der nahm nur gleichgültig seine Jacke und warf sie sich über die Schulter.
Unter der Neonlampe am Eingang wirkte er müde, seine braune Haut schimmerte seltsam bleich.
„Du siehst ganz schön fertig aus“, merkte Elli an und sah ihm forschend ins Gesicht.
Er erwachte wie aus einer kurzen geistigen Abwesenheit und strahlte. „Ich hab zu wenig geschlafen“, sagte er gut gelaunt.
„Musste Hannes noch was vorbei bringen. Aber jetzt werd ich doch besser noch ein bisschen nach Hause gehen und Filme gucken. Bisschen entspannen – um vier legt Drimme auf, bis dahin will ich fit sein. Hey – “
er schubste die Tür auf, draußen war es mittlerweile ganz dunkel geworden.
“ – Wenn du magst, kannst du mitkommen. Die DJ’s wechseln sich eh den ganzen Abend nur zu zweit ab, Hannes meinte, bis drei Uhr bleibt das ne ziemlich lahme Veranstaltung.“
Elli trat von einem Fuß auf den anderen. Sie überlegte.
Es gab keinen Grund zu der Annahme, dass noch weitere bekannte Gesichter den Weg ins Ballwerk finden würden. Draußen in Pirna feierten die meisten an diesem Wochenende auf einem großen Festival, insofern hatte man im Ostragehege seine Ruhe, und das fand sie gut.
Andererseits benötigte Elli dringend ein persönliches Ablenkungsmanöver.
Wenn sie bis zum Morgen allein in diesem halb leeren Club blieb, – denn das musste sie, oder es stand ihr ein sehr langer Fußmarsch bevor -, dann war es vielleicht besser, einige Stunden in Simbas Gesellschaft zu verbringen. Bei ihm gab es weder bohrende Fragen nach dem aktuellen Befinden noch sonstige unangenehme Tiefsinnigkeiten zu erwarten. Also stimmte sie zu.
„Ich bin nur nicht sicher, ob mich Fernsehen vielleicht zu sehr einschläfert bis nachher“, merkte sie noch an.
Er blickte auf den Boden, in die Wolken und dann vielsagend auf das noch fast volle Glas in ihrer Hand.
„Als sei das jemals ein Problem gewesen“, sagte er.
Elli nickte. „Also gut. Das schauen wir dann…“
Im Gehen wandte sie sich zu der Gruppe auf den Baumstämmen. „Will jemand ein Apfel-Spritz?“