44 – Elphenbein

Achtung – dieser Fortsetzungsroman ist keine gute-Nacht-Geschichte. Achtung, nur für Erwachsene. (Informationen zu „Elphenbein“ unter
www.pies-gestalten.de/ueber-elphenbein/ )

Kapitel 44 – Vierundvierzig

„Beeil dich, Elli“, rief Simba, aber sie schwamm bereits aus Leibeskräften. Er hätte ihr eher Bescheid geben müssen, dass sie nun fortgehen würden. Das Ufer war nicht mehr weit, doch obwohl sie eine gute Schwimmerin war, rückte es nur quälend langsam in ihre Nähe.

Er hatte bereits die Hand auf dem Lichtschalter, als sie triefend aus dem Wasser stieg und sich an die Sofalehne krallte. Dann umgab sie Schwärze. Das Sofa war weich und samtig, aber sie wollte sich doch nicht ausruhen!

Mit einem Knall fiel die Tür ins Schloss. Elli erstarrte.
Die Wellen platschten leise gegen die Teppichkante. Sie sah genauer hin, als sich das Wasser in feinen Flüsschen seinen Weg zurück durch die Teppichflusen bahnte, aber da war kein See mehr. Verwundert wollte Elli nachsehen und erwachte bei dem Versuch, sich aufzurichten.
Das Licht im Zimmer war grau, Simba war tatsächlich schon voraus gegangen. Elli blieb noch kurz sitzen, damit sie ganz wach werden konnte und sich ihre Augen an das Dämmerlicht gewöhnten.

Dann sah sie die kleine Plastiktüte, die direkt vor ihr auf der gegenüberliegenden Sofalehne lag.
Sie runzelte die Stirn und griff danach. Eine der Apfelpillen fehlte. Warum hatte Simba den Rest nicht mit ins Ballwerk genommen?

„- zu gefährlich…“, murmelte sie und zuckte zusammen, weil sie es laut gesagt hatte.

Auf dem Boden stand ein halbvolles Glas Wasser. Elli nahm einen Apfel aus der Tüte und bezahlte mit einigen Münzen aus ihrem Portemonnaie, die sie gut sichtbar für Sascha auf den Fernseher legte. Sie schluckte die Pille und wollte dann gehen, doch als sie die Wohnungstür öffnete, erschrak sie.

Draußen war strahlender Sonnenschein. Mit der Hand auf dem Türgriff, starrte Elisabeth in das Treppenhaus hinein. Es roch nach Braten und Knödeln, in der Nähe wurde gekocht.

Es vergingen einige Minuten, in denen sie starr dastand und auf die gegenüberliegende Wand schaute, an der ein kleines Fenster geöffnet war, und vielleicht fiel ihr dieses Detail gar nicht auf. Elli rührte sich erst wieder, als ein paar Stockwerke weiter oben jemand auf den Treppenabsatz trat.
Sie drehte sich um, schloss die Tür so geräuschlos wie möglich und ging zurück ins Zimmer.

Der See war zurückgekehrt.

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