Erwartungslosigkeit

Ich möchte frei sein. 

Du kommst, bleibst eine Weile, gehst. Es ist schön und etwas ist auch nicht im Reinen, von Anfang an. Ich weiß nicht. Ich spüre, aber habe keine Information. 

Also möchte ich nicht grübeln. 

Je älter ich bin, desto mehr blöde Vergleiche von schmerzhaften Erlebnissen kramt mein Kopf hervor. Und ich will nicht wissen, was es diesmal ist, das aus dem Hintergrund krumm in unsere Situation hinein stört, eine kleine Karrikatur aus der  Begegnung mit dir malt. 

Ich will nur das mitnehmen, was gut ist. Bist du nicht hier und lächelst? Na also. Sollte es noch unaussprechliche Dinge parallel geben, möchte ich nicht dazu im Kontext stehen. 

Ich will mich dem öffnen, was gut ist, und mich unangreifbar erklären – gegenüber kleingeistigen Invasionen, die nicht auf meinem Acker wachsen.

Wenn du dich zermahlst in nicht mehr kommunizierbaren Zwickmühlen, dann hast du kein Recht mich zu verletzen. Sprich dich aus gegen deine Probleme oder verschone mich mit deren Gemeinheiten. 

Der wortkarge Schweiger, der nur für sich nach Reibungspunkten gräbt, und die Begegnung mit mir als ein Teil davon ansieht, ist schwach, enttarnt als unfähiger Begleiter. 

Nicht einmal sein Betrug ist etwas wert.

Falls etwas schief ist, und du kannst nicht darüber sprechen, dann will ich nie wieder nach dem Kontext suchen und erkennen: 

Es ist unvermeidlich nicht mein Thema und ich lasse es ziehen, wenn es nicht im Kontakt mit mir gelöst werden kann. 

Ich ernte nicht deine Probleme. Ich bleibe ungebunden. 

Du bist nicht dein Problem. 
Du bist für mich der ganze Rest.

Entweder beflügelt unsere Nähe mein Glück, dann empfinde ich die reiche Freiheit der Inspiration. Wann immer aber die Nähe uns begrenzt, da lass uns auseinander gehen. 

\Nähebedürftigkeit.