Erwartungslosigkeit

Ich möchte frei sein. 

Du kommst, bleibst eine Weile, gehst. Es ist schön und etwas ist auch nicht im Reinen, von Anfang an. Ich weiß nicht. Ich spüre, aber habe keine Information. 

Also möchte ich nicht grübeln. 

Je älter ich bin, desto mehr blöde Vergleiche von schmerzhaften Erlebnissen kramt mein Kopf hervor. Und ich will nicht wissen, was es diesmal ist, das aus dem Hintergrund krumm in unsere Situation hinein stört, eine kleine Karrikatur aus der  Begegnung mit dir malt. 

Ich will nur das mitnehmen, was gut ist. Bist du nicht hier und lächelst? Na also. Sollte es noch unaussprechliche Dinge parallel geben, möchte ich nicht dazu im Kontext stehen. 

Ich will mich dem öffnen, was gut ist, und mich unangreifbar erklären – gegenüber kleingeistigen Invasionen, die nicht auf meinem Acker wachsen.

Wenn du dich zermahlst in nicht mehr kommunizierbaren Zwickmühlen, dann hast du kein Recht mich zu verletzen. Sprich dich aus gegen deine Probleme oder verschone mich mit deren Gemeinheiten. 

Der wortkarge Schweiger, der nur für sich nach Reibungspunkten gräbt, und die Begegnung mit mir als ein Teil davon ansieht, ist schwach, enttarnt als unfähiger Begleiter. 

Nicht einmal sein Betrug ist etwas wert.

Falls etwas schief ist, und du kannst nicht darüber sprechen, dann will ich nie wieder nach dem Kontext suchen und erkennen: 

Es ist unvermeidlich nicht mein Thema und ich lasse es ziehen, wenn es nicht im Kontakt mit mir gelöst werden kann. 

Ich ernte nicht deine Probleme. Ich bleibe ungebunden. 

Du bist nicht dein Problem. 
Du bist für mich der ganze Rest.

Entweder beflügelt unsere Nähe mein Glück, dann empfinde ich die reiche Freiheit der Inspiration. Wann immer aber die Nähe uns begrenzt, da lass uns auseinander gehen. 

\Nähebedürftigkeit.

Woher Kraft?

Ein persönlicher Text über intrinsische Motivation

2022 endet als Abschluss

Ich bin seit Wochen krank, schlafe, esse alles was gesund ist und hänge im Bett herum. Statt draußen lebe ich jetzt bei Freunden und kann nicht tun, was ich sonst alltäglich tue. Was mir helfen würde, glücklich zu sein, geht nicht.

Es ist frustrierend, also fange ich an zu schreiben. Viele unabgeschlossene Notizen aus der Heilbronner Zeit und davor warten in Ordnern – Sie sind geeignet, zum Beitrag ausgearbeitet zu werden. Ein Projekt umzusetzen oder einen Text fertig zu stellen löst meine Gedanken von der Thematik.

Was da unabgeschlossen in meinen Kopf immer wieder hervorbricht erscheint mir, als hätte ich es nie ausreichend getan, nur weil ich mich anschließend sofort im Nächsten verausgabt habe. Und doch bezeugen tausende Erfahrungen und Details: ich habs gemacht.
Die letzten 13 Jahre bis Mitte 2022 sind wie gelebtes Jump n`Run. Zeitdruck, riesige Wechsel, unzählige Eindrücke, wenn-dann-Verpflichtungen.

Im Rigging bin ich zur Ruhe gekommen, weil ich so neu war und unfähig, selbstständig zu arbeiten. Man kann meinen Einstieg nicht als „quer“ bezeichnen. Eher gleicht er dem Auftritt aus einem asiatischen Film, wo das Neue von oben mitten in die Szene hineinfällt.

Nach 6 Monaten mit Helm und Seil ist deshalb „zurückblicken“ nicht unbedingt das, was mir schon naheliegt. Aber vielleicht, so denke ich auf meiner Liege mit Decke und einer Tasse Tee in der Hand:

Vielleicht hilft es, ein paar vergangene Türen zu schließen und der getanen Arbeit ihre Liebeserklärungen auszusprechen, die sie verdient, und ein paar Beitragsdenkmäler aufzurichten. Um frei zu sein und danach weiterzugehen, ohne mich noch im Altem beweisen zu müssen.

Deshalb schenke ich auch dem Neuen Jahr einen Text. Über das, was mich voranbringt und freue mich riesig darauf, bald wieder gesund zu sein, zu riggen und zu trainieren.

Woher Kraft ? Über intrinsische Motivation

Was mich am meisten inspiriert, ist das Beschäftigen mit meinem Körper. Das ist automatisch gekoppelt an Nachdenken über Formen, über bewegte Dinge, die man angucken kann,  über Theater, über  Formate, über Performance, übers singen und Liedtexte und Bilder gestalten. 

Zusammengefasst: Ich tanze, und vor meinem geistigen Auge entstehen Situationen und Kunst. Ich sehe das von außen.  

Woher Kraft? weiterlesen

Rollenarbeit fürs Wissenschaftstheater

Frühjahr 2020 – Es war die Zeit der Corona-Pandemie. Das Stück war eine Adaption einer lizensierten amerikanischen Produktion mit aggressiver Publikumsanimation und unsere Inszenierung stand vor der Herausforderung, in völlig anderen Rahmenbedingungen gezeigt zu werden, die teilweise mit dem gekauften Material im Widerspruch standen. Inhaltlich, aber vor allem medial.

Rollenarbeit fürs Wissenschaftstheater weiterlesen

Hooplesque in Leipzig

Wir hatten auch eine grobe Burlesque-Nummer 🙂
Hier die Bilder vom Hooplesque im Werk2 in Leipzig.

Yasmin Tredottir, Brigitte CouCou und Dia Noir mit Hoop.

Hier geht es zum Textbeitrag Moonbeams in Leipzig
Einordnung: Termin „Im Bann des Mondes“

„Im Bann des Mondes“ ist eine Produktion von:

https://www.mamaulita.de/
https://www.emotion-muse.de/
https://www.werk-2.de/
https://www.tixforgigs.com/de-DE

Fotos von
https://www.fotocommunity.de/fotograf/jens-straube/1044762
http://kade-art.de/

Chicken behind the Scene

Das ist ein work in progress zum Bau der Showfigur „Käthe“.

Das Piratenhuhn ist der Sidekick von Pirat*in Willie in der Kindershow „Mondpirat und Spiegelei“. Das Huhn entstand Anfang 2019 für das neue Programm der experimenta, anlässlich deren Wiedereröffnung und zum Start des muldimedialen Science Domes – ein Bühnen-Planetariums-Hybrid inmitten von Heilbronn.

Die alte Käthe auf ihrem Fass.
Chicken behind the Scene weiterlesen

Vom Sein dürfen. Teil 2

Spieler. Das präsente Dasein im Auge

Als Spieler verpflichte ich mich im Moment zu sein. Dem Moment auf der Bühne und auf der Probe zu dienen. Offen zu sein für alles was passiert, komplett durchlässig zu sein für alle Forderungen.
Ich stelle mein gesamtes Repertoire, meine körperlichen, spielerischen Fähigkeiten vollumfänglich zur Verfügung ohne zu wissen, was passiert. Und ich stürze mich ins Neue, ich als Mensch, und nehme hin, dass ich in Situationen komme, dass mir Dinge passieren die ich noch nie erlebt habe und die mir als Person eigentlich nicht entsprechen.

Vom Sein dürfen. Teil 2 weiterlesen