Alle Beiträge von PiesGestalten

open call – What does it Take?

Medium Mensch und Medium Technik

Wir suchen Technikpartner, die durch ihre Geräte, Infrastuktur, Dienstleistungen und Fachwissen eine Bühne bereiten für Kulturveranstaltungen.

Das sind zuallererst Hersteller von Leuchten, Kameras, LED-Panels, Motoren, Podesten, Beschallungs- und Projektionstechnik sowie Bereitsteller für Netzwerk- und Stromtechnik. Den Einsatz dieser unbedingt notwendigen Komponenten für Liveveranstaltungen möchten wir im Kunstprojekt gemeinsam zeigen – und mit dem inhaltlich für die Bühne notwendigen abbilden: mit einem Menschen. 
Wir sind:

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Chicken behind the Scene

Das ist ein work in progress zum Bau der Showfigur „Käthe“.

Das Piratenhuhn ist der Sidekick von Pirat*in Willie in der Kindershow „Mondpirat und Spiegelei“. Das Huhn entstand Anfang 2019 für das neue Programm der experimenta, anlässlich deren Wiedereröffnung und zum Start des muldimedialen Science Domes – ein Bühnen-Planetariums-Hybrid inmitten von Heilbronn.

Die alte Käthe auf ihrem Fass.
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Vom sein dürfen. Teil 0

Einführung: die Bühnen Personalunion

Die Beitragsreihe „vom Sein dürfen“ beginnt mit der Kombination, die mir am häufigsten begegnet ist:

Regie darf kein Spieler sein

Ein Darsteller aus dem Ensemble probt für ein Stück und übernimmt zugleich die leitende Funktion als Regie. Das ist eine schlechte Idee, dennoch ist die Situation gar nicht so selten. Sie entsteht aus Personalmangel.

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Vom Sein dürfen. Teil 2

Spieler. Das präsente Dasein im Auge

Als Spieler verpflichte ich mich im Moment zu sein. Dem Moment auf der Bühne und auf der Probe zu dienen. Offen zu sein für alles was passiert, komplett durchlässig zu sein für alle Forderungen.
Ich stelle mein gesamtes Repertoire, meine körperlichen, spielerischen Fähigkeiten vollumfänglich zur Verfügung ohne zu wissen, was passiert. Und ich stürze mich ins Neue, ich als Mensch, und nehme hin, dass ich in Situationen komme, dass mir Dinge passieren die ich noch nie erlebt habe und die mir als Person eigentlich nicht entsprechen.

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Vom Sein dürfen. Teil 3

Das umrahmende Auge an sich. Technisch-bildnerische Gestalter

In jeder Produktion gibt es noch ein weiteres Inhalt erschaffendes Mindset: Das der Gestalter und gestaltenden Techniker. Sie bilden den äußeren Rahmen, während ein Stück entsteht. Deshalb arbeiten sie in hohem Maße unterstützend.

Sie müssen anhand der Informationen, die sie nicht selten nur auf passende Nachfragen erhalten, und mit ihrer eigenen Analyse, Entscheidungen für die Show treffen. Sie erfinden die szenischen Randbedingungen und das äußere Gesamtbild einer Bühnenproduktion.

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Vom Sein dürfen. Teil 4

Mindset-Jonglage: Spieler darf nicht Techniker sein

Techniker und Spieler bestreiten gemeinsam eine Aufführung.
Im Idealfall sind beide für den Ausdruck auf der Bühne verantwortlich: Der Techniker kümmert sich um die beste Gestaltung der technischen Medien, der Darsteller kümmert sich um die beste Gestaltung der Live-Darstellung. Beide müssen Timing und Rhythmus beachten. Nur gemeinsam machen sie die Show.

Aber sie haben einen ganz unterschiedlichen workflow, sowohl im Entstehungsprozess der Produktion als auch im Showalltag.

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Eine Tuete Freiheit

Ich seh dich, und deine Kinder, deine schlaflosen Nächte in den Ringen unter den Augen. All diese Verantwortung erdrückt, verbarrikadiert Wege, Wünsche. Damit du du bist müssen die gelebt sein. Zum Schönes sehen und Schönes geben, ach du weißt das doch – das Ding mit dem Liebe haben müssen zum Liebe verteilen können. Euren Streit letzte Nacht kann ich zwar nicht sehen, aber es hängt so triefend über den letzten Wochen, wann, wie, wo ihr euch nicht versteht. Es ist zu oft Regenwetter.
Aber unterm Strich ist es das wert. Du würdest nur gerne die andere Seite auch ein bisschen sehen. Eine Tüte Freiheit.

Ich kann sie dir hinhalten. Wir müssen alle teilen, denn jeder kann nur ein Leben haben, und reich an Erfahrungen sind wir nur, wenn wir nah beisammen stehen.

Hier, ein Blick in meine Tüte: Nimm mit von der Freiheit, was du tragen willst.

Ich möchte gerne glücklich sein. Ich möchte nicht, dass ich so oft mein Herz zu einer Faust ballen muss. Und mich selber einengen muss, um etwas zu überstehen oder ein Ziel zu erreichen.
Jemanden zu lieben, der einen nicht liebt ist nun, wie sich täglich mit der Faust ins Gesicht zu schlagen. Solange ich grundsätzlich glücklich bin ist alles gut, aber wenn es stressig wird, hat es das Potenzial mich ständig infrage zu stellen: Die Person liebt mich nicht, weil ich nicht genüge.
…es bringt nichts zu wissen, dass das nicht stimmt, und die andere Seite halt was anderes braucht. Es ist trotzdem wie permanente Kritik, die kaputt macht.

Und jetzt möchte ich sagen:
Ok ich weiß, es gibt Dinge, die kann ich nicht gut liefern…
Oder:
So bin ich halt nicht…
Und:
Ich kenne auch meine Stärken und möchte dafür geliebt werden.

Deshalb sollte ich Abstand nehmen von Leuten, die mich nicht lieben… oder ist das nur, wie ich mal gelernt habe, zu sollen? Denn Andererseits bin ich längst auf dem Trichter, dass mein Körper klüger ist, emotional auf jeden Fall, und es mir immer besser geht, je mehr ich körperlich mache, ohne zu überlegen, ob ich das darf.

Aus dieser Perspektive ist es Blödsinn, mir körperlich etwas wegzunehmen, bloß weil es im Kopf nicht passt.

Willkommen am Boden der Tüte Freiheit.

Hier sage ich Sätze wie: „Ich hab das mit dir angefangen, weil es als was Positives schien und ich beschlossen habe, das einfach anzunehmen. Und ich brauche zwar niemand dringend, der mich Nachts im Arm hält, aber ich bin dafür empfänglich“ (so wie für andere; vielleicht für jede Kombination aus Zuspruch und Sicherheit.)

So ist die Freiheit, wenn nicht nur dein Herz ungebunden ist, sondern du auch nirgendwo im Leben fest hingehörst, beruflich wie ideell. Vielleicht geht das schnell.

Aber wenn du genau weisst, wem dein Herz gehört, ist es einfacher, klar zwischen Liebe und Sex zu unterscheiden. Das nur am Rande, weil es so wahr ist.

Wir alle haben nur 1 Leben. Renn nicht los wie ein kopfloses Huhn, das in jedem Stall vorbeigegackert sein möchte. Mach lieber dein Ding und frag, wer etwas aus seiner Tüte mit dir teilt Sei ohne Scheu. Auch mitgeteilte Erfahrungen sind wertvoll. Damit kannst du loswachsen.
… so passt du auch in die neuen Schuhe, falls du dich entscheidest, neue Wege einzuschlagen. Gemeinsam mit deinen Leuten vielleicht? Manchmal ist Freiheit ein weitererer Horizont, wenn er zusammen betrachtet wird.

Danke jedenfalls, dass du deine Kinder und all das mit mir teilst. Ich wachse auch.
Bis dann mal. Wir sehen uns.